Stunt Scooter Deck
Deck Allgemeines
Das Deck ist der wichtigste Teil eines Scooters, es hat den größten Einfluss auf die Performance und das Feeling beim Fahren. In den letzten 5 Jahren ist die Entwicklung auf dem Deck-Markt rasant gewachsen und hat sich zudem extrem weiter entwickelt. Bis zum Jahr 2008/2009 waren die meisten Decks noch mit einem Klappmechanismus ausgestattet um den Scooter transportabel zu halten. Heute sind Decks um vieles stabiler, außerdem wurden weitere Verbesserungen umgesetzt, die ein Deck belastbarer machen.
Das Deck ist eine Kombination aus mehreren Komponenten: der Headtube (in der die Fork steckt), die Deckplatte aus Aluminium und eine Sache um diese beiden Teile zu verbinden. Es gibt 3 Wege, diese zwei Parts zu verbinden:
- Down-Tube: ein einzelnes Rohr, das die Deckplatte und Headtube verbindet in verschiedenen Querschnitten (rund, dreieckig oder trapezförmig), die Down-Tube wird entweder oben an der Deckplatte angeschweißt, oder sie geht durch das Deck und wird an Ober- und Unterseite angeschweißt, oder sie wird verschraubt.
- Neck-Plates: 2 identische Platten, die jeweils an Deckplatte und Headtube befestigt sind, sind oft mit weiteren Verstrebungen versteift
- Kombination aus beidem: diese Variante verwendet sowohl den Down-Tube-Mechanismus wie auch den Neck-Plate-Mechanismus. Die Down-Tube ist hier an der Headtube befestigt, die Neck-Plate ist an der Deckplate angeschweißt und die beiden gehen ineinander über und sind manchmal zusätzlich auch mit Schrauben aneinander fixiert
Es darf bei allem Entwicklungen und Verbesserungen aber nie vergessen werden, dass ein Deck ein extrem belasteter Gebrauchsgegenstand ist, und wie jeder Gebrauchsgegenstand auch Abnutzungserscheinungen hat. Das heißt, ein Deck kann, verkratzen, verbiegen, sich abscheuern und natürlich auch brechen! In der Scooter-Industrie ist es gängig dass ein Deck nach 5-6 Monaten häufigem Fahren schon seine Lebensdauer überschritten haben kann. Da es auszuschließen ist, das nach mehr als 3 Monaten Nutzung des Decks noch Materialschwächen der Grund sein können für die oben genannten Probleme ist die Gewährleistung der Decks wie auch der anderen Parts von den Herstellern auf 3 Monate begrenzt.
Gewicht Scooter Deck
Wenn über Decks gesprochen wird, dann geht es häufig auch um das Gewicht. Wie das Gewicht am Deck verteilt ist, hat großen Einfluss auf die Fahreigenschaften des Scooters. Theoretisch ist es möglich ein unzerstörbares Deck herzustellen, das Gewicht wäre aber alles andere als sinnvoll und dadurch eigentlich unmöglich zu fahren. In der Theorie ist es so: je schwerer das Deck ist, desto stabiler ist es auch (bedingt durch die Materialstärke). In der Realität ist es aber so, dass man ein 1200g Deck machen kann, das stabiler ist als eines mit 1800g. Geometrie, Materialien, chemische Behandlung und die Qualität der Produktion, all das sind wichtige Faktoren während der Herstellung eines Decks. Ein schwereres Deck gibt dir mehr Stabilität in der Luft als ein leichtes, dafür reagiert ein leichteres Deck um einiges schneller. Wenn du von einen leichten auf ein schweres Deck umsteigst (oder umgekehrt), dann musst du im Kopf behalten, dass es sich komplett anders verhält und du dich daran gewöhnen musst. Konzentriere dich nicht so auf das Gesamtgewicht. Wenn dein Deck "hecklastig" ist, dann wird sich der Drehpunkt näher bei dir befinden, fast so als wäre der Schwerpunkt in der Mitte. Decks die eher "frontlastig" sind, fühlen sich an als würden sie um die Fork rotieren. Es liegt bei dir zu entscheiden, was sich am besten anfühlt, es geht hier um persönliche Vorlieben, nichts ist besser oder schlechter, bis man "sein" Deck gefunden hat muss man eben einiges ausprobieren.
Deck optimale Maße
Länge
Die Decklänge ist auch ein wichtiger Faktor und hat großen Einfluss auf deinen Scooter. Du solltest die Headtube und die Downtube (bzw. Neck Plates) nicht einbeziehen, wenn du das Deck abmisst, nur die Deckplate. Ein kurzes Deck passt zu jungen oder kleinen Fahrern. Das Deck zu drehen ist hier sehr viel einfacher, dafür leidet der ästhetische Aspekt ein wenig darunter. Ein langes Deck dreht sich langsamer, aber es gibt dir mehr Stabilität und auch Grindfläche. Außerdem gibt dir ein langes Deck mehr "Pop", das heißt du kannst leichter hohe Bunny Hops machen. Weil die Wheels weiter auseinander sind, dafür benötigst du aber auch mehr Hebelkraft. Eine Sache noch: ein langes Deck ist anfälliger für Belastungen, es ist also schwerer ein stabiles, langes Deck zu bauen als ein kurzes. Behalte diese Dinge immer im Kopf, wenn du dir ein langes Deck zulegen willst und wähle die Marke deines Vertrauens sorgfältig aus.
Breite
Die Breite ist hauptsächlich ein Komfortfaktor für deine Füße: je breiter das Deck, desto besser und stabiler wirst du dich auf deinem Deck fühlen. Du solltest aber auch daran denken, dass ein breiteres Deck auch weniger Platz bedeutet, wenn du das Deck zur Seite lehnst, das bedeutet in Schieflage verliert dein Deck an Bodenfreiheit. Besonders wer Pegs fährt sollte darauf achten.
Concave
1 : concave
Concave gibt es bei Scooter-Decks seit 2009. Vorher waren alle Deckplates komplett flach. Concave misst man normalerweise in Grad und gibt an, wie viel die Deckplate nach innen gewölbt ist. Diese Form wurde von Skateboards übernommen, deine Füße halten auf dieser Formgebung des Decks einfach besser. Außerdem hast du mehr Grip bei Whips, die auch leichter zu catchen sind, da die Ränder des Decks höher als der Rest des Decks sind. So kann dein Fuß beide Ränder des Decks nach einem Tailwhip leichter fangen.
Headtube-Winkel
1 : Winkel
Seit die One-Piece-Decks auf dem Markt sind, wurden einige Winkel getestet. Der weitverbreitetste Winkel ist 82,5°, aber es gibt auch Decks mit Winkeln von 81° bis 83°. Auch die Winkel der Headtube werden in Grad gemessen. Der Winkel ist auch wichtig für das allgemeine "Feeling" eines Scooters, er bestimmt die Position des Riders. Mit einem Winkel von 83° ist die Bar aufrechter und man hat mehr Platz für Barspins. Der Winkel, so wie auch Gewicht und Größe, ist eine Frage des persönlichen Geschmacks - es gibt keinen "besten" Winkel.
Headtube
1 : headset bearing
2 : headset cup
3 : deck headtube
Es gibt drei Arten von Headtubes. Manche sind für normale Standard Headsets gemacht, andere sind Semi-Integrated und wieder andere sind für Integrated Headsets. Der erste Typ wird auf Dauer nur noch in den Standard Einsteiger Scootern zu finden sein, weil man die Headsetschalen von Hand einpassen muss, außerdem leidet die Ästhetik und das Gewicht darunter. Diese Art von Headtube wird meist für Anfänger-Decks verwendet. Seit 2009 gibt es Decks für Integrated-Headsets, TSI war die erste Firma die diese Innovation vorstellte. Einfach die Kugellager auf die Headtube und fertig! Da die Herstellung solcher Decks deutlich teurer ist als bei Standard Decks wird die Integrated-Technologie meist bei High-End-Produkten verwendet. Der Nachteil: Es gibt keine standardisierten Kugellagergrößen. Die häufigste ist aber 41,8 x 45°. Diese Zahl ist auf den Kugellagern eingraviert. Achte darauf das richtige Headset zu nehmen wenn du dir ein neues Deck zulegst.
Forged-Technologie
Diese Technologie bekam die Scooterwelt erstmals 2011 zu sehen, Envy (zuvor Blunt) waren auf diesem Gebiet die Vorreiter. Normalerweise besteht ein Deck aus drei Komponenten, die miteinander verschweißt werden. Bei einem Forged-Deck sind Head- und Downtube aus einem Stück Aluminium. Sie werden zusammen "geforged": dabei wird das Material zuerst unter sehr hohem Druck komprimiert und dann wird das Teil aus dem Aluminium-Block gefräst. Diese Technik ist sehr teuer, und so findet man diese Technologie auch nur bei High-End-Decks. Forged-Decks sind um einiges stabiler, da sie an der Stelle zwischen Head- und Downtube nun nur mehr schwer zu brechen sind. Außerdem ist die Genauigkeit bei dieser Methode um einiges höher, normale Decks haben manchmal Produktions- bedingte Fertigungstoleranzen, was sich vor allem auf den Headtubewinkel auswirkt. Bei einem Forged-Deck werden nie mehr als 0,2° Abweichung auftreten.